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Zunehmende Proteste in Israel wegen der hohen Opferzahlen in Gaza

Der Chef des israelischen linken Oppositionsbündnisses, Jair Golan, hat heute Morgen in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Reschet Bet scharfe Kritik an der rechtsgerichteten israelischen Regierung geübt. Golan, ein Generalmajor der Miliz, äußerte sich besorgt über die hohe Zahl palästinensischer Todesopfer im Gazastreifen und warnte, dass Israel auf dem besten Weg sei, sich zu einem Staat zu entwickeln, der mit der Apartheidspolitik in Südafrika vergleichbar sei, falls sich die Politik nicht ändere.

In seinem Interview betonte Golan, dass ein „vernünftiger Staat“ nicht gegen Zivilisten kämpft, Kinder nicht als „Hobby“ tötet und nicht darauf abzielt, die Bevölkerung zu vertreiben. Diese Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die israelische Regierung den Krieg im Gazastreifen fortsetzt und ausweitet, was Golan als unverantwortlich und unmoralisch kritisierte. Er beschuldigte die Regierung, von „rachsüchtigen Typen“ geführt zu werden, denen es an Verstand und Moral fehle. Golan forderte einen raschen Regierungswechsel, um den Krieg zu beenden und die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern.

Kritik aus der Koalition und Reaktionen

Die Reaktionen auf Golans Äußerungen aus der Regierungskoalition ließen nicht lange auf sich warten. Vertreter der Regierung bezeichneten seine Aussagen als „Benzin für den globalen Antisemitismus“. Diese scharfe Kritik zeigt, wie polarisiert die politische Landschaft in Israel derzeit ist. Golans Bündnis, Die Demokraten, setzt sich aus der Arbeiterpartei und der mittlerweile nicht mehr in der Knesset vertretenen Merez zusammen. Trotz ihrer einst führenden Rolle in der israelischen Politik hat die Arbeiterpartei in den letzten Jahren an Einfluss verloren und ist mit nur vier Abgeordneten eine der kleinsten Fraktionen im Parlament.

Trotz der eingeschränkten politischen Macht hat Golan sich zu einem Sprachrohr für viele regierungskritische Israelis entwickelt. Diese Bürger werfen der Regierung vor, den Gaza-Krieg absichtlich in die Länge zu ziehen, was die humanitäre Krise in der Region weiter verschärft. Golan ruft dazu auf, die politischen Strukturen zu reformieren, um einen nachhaltigen Frieden zu ermöglichen und die tragischen Verluste auf beiden Seiten zu verhindern.

Quelle: https://orf.at/stories/3394379/

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