
Chinas Industrieproduktion zeigt Widerstandskraft trotz Handelskonflikten
Die chinesische Industrie hat im April 2023 trotz der anhaltenden Handelskonflikte mit den USA ein Wachstum verzeichnet. Laut dem nationalen Statistikamt in Peking stieg der Produktionsausstoß um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Wert übertraf die Erwartungen von Analysten, lag jedoch unter dem Plus von 7,7 Prozent, das im März festgestellt wurde.
Wirtschaftliche Stabilität und Herausforderungen
Das Statistikamt erklärte, dass die nationale Wirtschaft dem Druck standgehalten habe und im April ein stabiles Wachstum verzeichnete. Gleichzeitig wurde jedoch auf die Herausforderungen hingewiesen, die durch ein „komplexes Umfeld“ gekennzeichnet sind. Dies umfasst sowohl zunehmende externe Schocks als auch vielfältige interne Schwierigkeiten, die die wirtschaftliche Lage Chinas belasten.
Die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA sind weiterhin angespannt. Die US-Regierung hat hohe Zölle auf Importe aus China erhoben, was zu einer Eskalation des Handelskrieges geführt hat. Im April mussten viele Lieferungen von China in die USA mit einem Zollsatz von 145 Prozent rechnen, während China im Gegenzug in den meisten Fällen Zölle von 125 Prozent auf US-Waren erhob.
Neueste Entwicklungen im Handelskonflikt
In der vergangenen Woche haben sich Peking und Washington auf eine Reduzierung der gegenseitigen Zölle für zunächst 90 Tage geeinigt. Diese Maßnahme könnte darauf abzielen, den Handel zwischen beiden Ländern zu stabilisieren und die wirtschaftlichen Spannungen abzubauen. Trotz dieser positiven Entwicklung sieht sich die chinesische Wirtschaft jedoch weiterhin mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert.
Der Binnenkonsum bleibt schwach, und es gibt Besorgnis über eine drohende Deflation sowie einen kriselnden Immobiliensektor. Diese Faktoren könnten das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren erheblich beeinträchtigen. Beobachter halten das Wachstumsziel von rund fünf Prozent für 2025 daher für ambitioniert und skeptisch gegenüber der Fähigkeit der chinesischen Wirtschaft, dieses Ziel zu erreichen. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie die wirtschaftliche Lage sich entwickelt und ob die Maßnahmen zur Stabilisierung des Handels fruchten.
Quelle: https://orf.at/stories/3394250/

